Die Zeit vor der Weltreise
Wir hängen in der Schwebe
Für uns war es eine Zeit, in der wir uns in einer Art Schwebezustand befanden. Wir hatten das Gefühl mit dem Leben vor der Weltreise innerlich abgeschlossen zu haben. Seit drei Jahren haben wir auf das Ziel hingearbeitet und dann zack… von heute auf morgen heißt es: nee jetzt geht es erstmal nicht! Für den ein oder anderen mag sich das übertrieben anhören, aber für uns hat es sich genauso angefühlt. Schließlich hatten wir schon begonnen unser Hab und Gut loszuwerden und alles in die Wege zu leiten. Gedanklich hatten wir schon unsere Backpacks gepackt und waren überall, nur nicht in Deutschland in einer halbleeren Wohnung.

Und jetzt?

Dazu kam ja noch, dass ich mit meinem Studium im März fertig wurde und Leo eine Arbeit angenommen hatte, mit der Absicht im April losreisen zu können. Stattdessen hieß es für uns beide Jobsuche. Und das für einen Job, den wir nur auf Zeit ausüben werden. Ein wirklich seltsames Gefühl. Abgesehen davon wussten wir auch nicht wie lange mich meine gesundheitlichen Einschränkungen aufhalten werden.
Ach, hätte ich fast vergessen: Unsere erste Unterkunft mussten wir auch stornieren und unsere Wohnung war auch schon gekündigt.
Zumindest ging es bergauf...
So jetzt aber genug rumgeheult. Ab April ging es zumindest teilweise wieder bergauf. Leo hat tatsächlich einen passenden Job gefunden und gesundheitlich ging es auch wieder bergauf. Für zwei Monate konnte ich dann auch noch einen Job finden, sodass wir sogar noch ein paar Euro mehr sparen konnten, als dies zu unserem eigentlichen Starttermin der Fall gewesen wäre. Und unsere Wohnungskündigung konnten wir auch wieder zurücknehmen bzw. auf unbestimmte Zeit verschieben.
...und das schneller als gedacht
Ein Problem jagt das nächste
Als wir am letzten Tag in unserer Wohnung waren, merkte ich beim Essen einen anhaltenden Schmerz im Zahn. Auch die Tage darauf weichte er mir leider nicht von der Seite. Also ab zum Zahnarzt. Leider hatte mein Arzt Urlaub, also ab zur Vertretung. Und da dann erstmal ein kleiner Schock. Der Weisheitszahn muss raus. Und das wenige Tage vor Reisebeginn. Nichts Dramatisches, aber es würde wieder bedeuten, dass wir unseren Start verschieben müssten. In dem Moment waren wir einfach nur traurig und frustriert.
Ein paar Tage später bin ich dann zu meinem Zahnarzt gegangen und siehe da: Eine andere Meinung. Der Zahn soll nicht raus, die Entzündung wurde behandelt und die Beschwerden sollten abklingen. Also mussten wir den Start der Reise zwar noch einmal um wenige Tage verschieben, aber es blieb bei August. Was vieles vereinfachte.
Stress? Kennen wir nicht
Also haben wir unsere erste Unterkunft um eine paar Tage verkürzt, die Auslandskrankenversicherung nach hinten geschoben und eine neue Hinfahrt ausgetüftelt. Was jetzt so kurz und einfach klingt, war allerdings ein ganz schöner Stress. Wir dachten ja, dass wir noch die ein oder andere Woche in Deutschland bleiben müssen. Zudem kommt, dass Leo eigentlich am 31.08. auch noch zum Zahnarzt musste, um eine Füllung zu bekommen. Zum Glück konnte Sie den Termin auf den 30.08. verschieben, sieben Stunden bevor unser Bus losgefahren ist.
Ende gut, alles gut
Wie du siehst, befanden wir uns mal wieder in einem emotionalen auf und ab. Allerdings mit einem positiven Ende. Wir sind gestartet. Am 30.08.2021 um 23:35 Uhr mit dem Bus vom Kölner Flughafen über Wien in Richtung Skopje/Nordmazedonien.
