Wandern im Galicica Nationalpark
Wandern in Ohrid, genauer gesagt im Galicica Nationalpark, hat uns wirklich nachhaltig beeindruckt. Bisher kannten wir hauptsächlich Wanderungen im Teutoburger Wald oder die Traumpfade in der Vordereifel. Als wir das erste Mal im Galicica Nationalpark wandern waren und oben auf einem Gipfel standen, war das Gefühl einfach nur überwältigend. Man hat einen perfekten Ausblick auf den Ohridsee und über das Galicica Gebirge.

Allgemeine Informationen zum Wandern im Galicica Nationalpark
Der Eingang in Ohrid

Unser erster Trail: Route LEKO -prodolzena Ramne
Wie schon erwähnt, starteten wir unsere Trails in Ohrid. Die erste Route LEKO -prodolzena Ramne führte an einer Wasserstelle vorbei auf den 1650m hohen Gipfel. Insgesamt soll er ca. 14km lang sein, 5 Stunden dauern und 918 Höhenmeter haben.
GPS-Daten in MAPS.ME einfügen
Wir haben den Trek im Internet gefunden und ihn in MAPS.ME gespeichert, da wir kein mobiles Internet hatten und keine andere App nutzen konnten. Dazu haben wir uns einfach die GPX-Daten (in der App bei den drei Pünktchen) exportiert, unter Teilen in Drive gespeichert und über https://gpx2kml.com/ in eine KML-Datei umgewandelt. Bei uns hat sich die neue Datei dann auch direkt in MAPS.ME geöffnet und eingespeichert.
Start der Wanderung
Der Start der Wanderung verlief noch reibungslos, das GPS hat gut funktioniert und der Weg ist zunächst schön hergerichtet. Danach führt er über eine asphaltierte Straße in Richtung Velestovo, bevor er dann links tiefer in den Nationalpark führt. Bereits nach wenigen Metern hat man einen atemberaubenden Blick über Ohrid und den Ohridsee. Wir haben alle zwei Minuten angehalten und kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. „Wow, guck mal diese Aussicht!“ „Warte, ich mach noch ein Foto“.
Verlaufen im Galicica Nationalpark
Spoiler: Nein kamen wir nicht. 😀 Dann sind wir einfach querfeldein durch die Sträucher und Pflanzen gekrochen, um schnellstmöglich wieder auf den richtigen Weg zu kommen. Nach gut einer halben Stunde waren wir dann wieder auf dem Trek und wissen bis heute nicht, wie man auf dem Weg hätte bleiben können.
Wasserstelle Ponik
Gut gestärkt ging es dann wieder steil bergauf. Auf dem Weg wird man aber ständig von dem Blick auf den Ohridsee begleitet und kann den Ausblick bewundern. Immer wieder blitzt auch der Gipfel auf, der einem bald eine wunderschöne Aussicht über den ganzen See gibt.


Am Gipfel angekommen
Auch der weitere Weg führt noch lange Zeit über die Gebirgskette. Allerdings muss man auch hier sagen, ohne unser GPS wären wir aufgeschmissen gewesen, denn die Streckenmarkierung ist so gut wie nicht vorhanden. Auch wenn es dann wieder „runter“ in den Wald geht, muss man auf gut Glück einfach gehen. Hier war gar nichts mehr markiert. Es geht auch sehr steil bergab, sodass man aufpassen muss, nicht hinzufallen. Überall liegt Geröll und die Steine sind locker.

Ende des Wanderwegs
Unser zweiter Trail: Tri Mazhi Peak
Eine Woche später sind wir dann wieder losgezogen. Diesmal war es die Route zum Tri Mazhi Peak. Der Weg startet wie unser erster Trail in Ohrid, führt dann über das kleine Örtchen Velestovo (hier sind fast nur noch Hotels/Apartments, weil man eine perfekte Sicht auf den Ohridsee hat) und von Dort aus in den Nationalpark. Es war wieder ein Rundweg mit gut 20km, 968 Höhenmetern und einem Gipfel auf 1624m (T3-G2-T4).
Auf nach Velestovo
Der Trek startet auch schon recht spektakulär durch Felsformationen mit Blick auf den Wald, weitere Berge und den Ohridsee. Hier ist noch alles gut markiert, sodass du dem Weg einfach folgen kannst.

Hier sei aber auch gesagt, du musst Acht geben, denn überall können eine Ziegenherde oder Kühe stehen, die dort grasen.
Falsche Streckenmarkierung zum Tri Mazhi Peak


Der Gipfel Tri Mazhi

Danach folgt eine kleine Kletterpartie auf den Gipfel des Tri Mazhi. Aber es lohnt sich. Dieser Ausblick ist es einfach wert. Auch hier riecht es wieder nach Lavendel. 😊

Laut unserer GPS-Daten führt dieser Weg wieder über den Kamm der Gebirgskette, dem wir natürlich sehr gerne gefolgt sind. Nach wenigen Schritten hält man immer wieder an und sagt: „Wow, guck dir das mal an!“
Auge um Auge mit einem Bullen

Auf dem Trampelpfad zurück
Wir kamen nämlich im Wald raus und sind an einem riesen Misthaufen mit einem Pilz in der Mitte vorbei gelaufen. An diesen konnten wir uns erinnern, denn dort haben wir kehrt gemacht als wir uns verlaufen hatten. 😀
Zweite Begegnung mit einem Bullen
So sind wir gut gelaunt zurück gegangen und haben uns darüber unterhalten, wie froh wir sind, nicht an den Kühen vorbeigegangen zu sein. Bis ich gegen Philipp gelaufen bin, der abrupt stehen blieb. Ein Meter vor ihm steht erneut ein Bulle mit einem Kalb und starrt uns an. Der Weg war so eng, da wären wir nicht vorbeigekommen. Schnell waren wir uns einig, einfach Querfeldein zu gehen und irgendwie anders wieder auf unseren Weg zu kommen. Der Bulle hat uns so lange hinterhergeschaut, bis wir außer Sichtweite waren. Das waren definitiv zwei Adrenalinschübe zu viel für mich. 😀
Ende des Wanderwegs

Unser Fazit zum Wandern im Galicica Nationalpark
Sei dir aber bewusst, dass auf dem Weg Ziegen, Kühe und vor allem Bullen stehen können und dass die Wege teilweise schlecht ausgeschildert sind. Zudem war es auf unserer ersten Wanderung ziemlich windig und oben auf dem Gipfel dementsprechend kalt. Wir können auch nur lange Kleidung empfehlen, denn wenn du wie wir durch die Pflanzen kriechen musst, sind die langen Sachen definitiv von Vorteil.
Zudem waren wir bei unseren Wanderungen überwiegend komplett alleine. Wir haben auf beiden Wegen jeweils nur eine weitere Person getroffen. Auch oben auf dem Gipfel war sonst niemand anzutreffen.